Von ursprünglich 250 Interessenten wurden am Schluss sechs Fallschirmaufklärer für eine der anspruchsvollsten Milizfunktionen der Armee ausgewählt und ausgebildet. Oberst im Generalstab Daniel Stoll, Kommandant des Ausbildungs-Zentrum Spezialkräfte, brevetierte 4 Leutnants und zwei Wachtmeister.
Mitte Dezember 2019 brevetierte der Kommandant des Ausbildungs-Zentrum Spezialkräfte, Oberst im Generalstab Daniel Stoll, zwei Wachtmeister und vier Leutnants, wovon zwei aus dem Welschland, zu Fallschirm-Aufklärern. Mit militärischen Ehren brevetierte Daniel Stoll jeden einzelnen mit dem verdienten und ehrenvollen Fallschirm-Badge und die Leutnants mit dem Offiziersdolch. Drei Aspiranten konnten wegen Krankheit und Verletzungen den Lehrgang nicht abschliessen. Sie werden wieder aufgeboten. Oberst i Gst Daniel Stoll würdigte eindrücklich die Leistungen der Lehrgangs-Absolventen: «Die sechs frisch brevetierten Fallschirmaufklärer haben ein intensives Ausbildungsjahr hinter sich, während dem sie physisch, psychisch und intellektuell an ihre Grenzen kamen. Von ursprünglich 250 Interessenten wurden am Schluss sechs Fallschirmaufklärer für eine der anspruchsvollsten Milizfunktionen der Armee ausgewählt und ausgebildet.» Ganz besonders dankte er den Angehörigen für deren Unterstützung. «Ihre Söhne sind die besten der besten.» Für den Kommandanten des KSK, Oberst i Gst Nicola Guerini, müssen die Spezialkräfte in Zeiten weltweit angespannter Lagen die Erwartungen bezüglich Bedrohungen erfüllen.
In sehr persönlichen Worten gratulierte der Gründer der Schweizer Fallschirm-Truppe, Oberstleutnant aD Erich Grätzer, den brevetierten und beförderten Armee-Angehörigen. «Sie sind bereit, mehr als andere für unser Land zu leisten. Ihre Gesamtleistung als Team zählt». Und er unterliess es nicht darauf hinzuweisen, dass es im militärischen Einsatz der Kompanie noch nie einen tödlichen Unfall gegeben hat: «Ein Weltrekord». Für Armeeseelsorger Hauptmann Paolo Solari haben die jungen Männer Tugenden mitgebracht und weiterentwickelt. Sie hätten bei ihren Aufträgen entscheidende Botschaften weiterzuleiten, wie der Feldprediger dies in seinem Gebet in einen Vergleich mit Jesus Christus stellte.
Die Lehrgänge im Ausbildungszentrum Spezialkräfte AZ SK in Isone/TI dauerten für die Wachtmeister 46 Wochen, für die Offiziere 68 Wochen. Die Ausbildung zum Fallschirmaufklärer beinhaltet automatisch das Absolvieren einer Kaderschule entweder bis zum Grad des Wachtmeisters oder bis zum Grad des Leutnants. In drei mehrtägigen Einsatzübungen, welche in der zweiten Hälfte der Ausbildung stattfinden werden alle gelernten Techniken und Fertigkeiten im Patrouillenrahmen angewendet. Dabei müssen die Aufklärer zusammen mit den Grenadieren anspruchsvolle Aufträge erfüllen. Nach zahlreichen Wochen voller Strapazen, Entbehrungen, militärischem Sprungdienst bei Tag und Nacht, Spezialausbildungen und bestandenen Selektionsverfahren endete die Ausbildung dieser sechs Spezialisten-Soldaten mit einem perfekten Absprung aus dem Militär-Porter vom himmelblauen Tessiner Himmel vor den stolzen Angehörigen zielgenau vor den Hangar 5 auf dem Militärflugplatz Locarno. Bei Null-Temperaturen wurden die Fallschirme gepackt, Tenue erstellt und im Hangar Stellung bezogen.
Nach Landeshymne und Fahnenmarsch wurden die neu Brevetierten in den verdienten Festtags-Urlaub entlassen wurden. Doch nun, anfangs Januar, heisst es für die Offiziere Führungsverantwortung, Erziehung und die Ausbildung neuer Rekruten zu übernehmen.
Spezialeinheit
Die Fallschirmaufklärer-Kompanie 17, eine Spezialeinheit unserer Armee, ist ein auf Sonderaufklärung spezialisierter Milizverband des KSK, der befähigt ist, den Einsatzraum aus der Luft zu erreichen. Sie besteht aus einem Kommandozug sowie den Fallschirmaufklärer-Patrouillen. Sie sind das einzige operative Mittel für die weitreichende terrestrische Nachrichtenbeschaffung im Interessenraum der Armee in der Hand der Landesregierung. Die Suche nach Schlüsselinformationen hinter den feindlichen Linien ist die Basis für den Erfolg jeder Aktion. Für diese und andere besondere Aufgaben wurden 1968 die besten Grenadiere rekrutiert: die Fallschirm-Grenadiere.