Nachdem Air Mauritius wegen der Coronavirus-Krise alle inländischen und internationalen Flüge eingestellt hat, wird Air Mauritius den finanziellen Verpflichtungen in absehbarer Zeit nicht mehr nachkommen können. Am 22. April kündigte der mauritische Flaggenträger den Eintritt in die freiwillige Insolvenz an.

Air Mauritius hatte schon vor dem Ausbruch des Corona-Virus finanzielle Probleme. Doch die COVID-19-Pandemie habe die Lage noch verschlimmert und zu einer „vollständigen Erosion der Umsatzbasis des Unternehmens“ geführt, erklärte die Fluggesellschaft in ihrer Erklärung.

Auch die Ungewissheit über die Wiederaufnahme des internationalen Luftverkehrs und die Anzeichen, dass dies frühestens Ende 2020 sein würde, haben ihr nicht geholfen. Als Reaktion auf den Ausbruch hat die Fluggesellschaft alle ihre internationalen und Inlandsflüge eingestellt.

Allerdings war das Virus nicht die einzige Ursache für die Schuld. Im Jahresabschluss 2018/2019 (für den Zeitraum bis 31. März 2019) hat das Air Mauritius Management anerkannt, dass das Geschäftsmodell des Unternehmens nicht mehr nachhaltig ist, da das Unternehmen einen Verlust von über 21 Mio. € verbuchte. In den danach folgenden neun Monaten, von April bis Dezember 2019, wurde der Verlust um weitere 14 Mio. € übertroffen. Um die Fluggesellschaft zu reorganisieren, richtete der Vorstand des Unternehmens im Januar 2020 ein Transformation Steering Committee ein.

Air Mauritius verfügte über eine Flotte von insgesamt 13 Flugzeugen: 3 ATR 72, 2 Airbus A319, 4 Airbus A330, 2 A340 und 2 A350XWB, planespotters.net Angaben. Am Ende des letzten Geschäftsjahres flog sie zu 22 Destinationen Afrika, Asien, Australien und Europa.

 

Quelle: AeroTime