Qatar Executive (QE) zeigt diese Woche auf der EBACE 2024 eine seiner brandneuen Gulfstream G700, nur wenige Tage bevor das Unternehmen sein Debüt als weltweit erster kommerzieller Servicebetreiber des Ultralangstrecken-Twinjets gibt. Die G700-Flotte der Luftchartergruppe wird Mitte Juni mit vier Flugzeugen in den kommerziellen Dienst aufgenommen, sagte Badr Mohammed Al-Meer, CEO der Qatar Airways Group, während einer Enthüllungsveranstaltung der ersten beiden G700 des Unternehmens – MSN 87009 (Hecknummer A7-CHA) und MSN 87012 (A7-CHB) – am 22. Mai in Doha.
Die typische G700-Passagierkabine von QE besteht aus vier einzelnen Wohnbereichen, darunter eine spezielle private Heckkabine mit 15 Sitzen und einer Kapazität von bis zu sieben Betten – drei Doppelbetten und vier Einzelbetten. Der A7-CHA, der auf der EBACE ausgestellt ist, verfügt über eine einzigartige, luxuriösere Konfiguration mit 13 Sitzen, die sich in drei Doppel- und drei Einzelbetten verwandeln lässt.
Die private Chartertochter der Qatar Airways Group wurde im Oktober 2019 mit einer Bestellung von 10 der Rolls-Royce Pearl 700-Triebwerke zum internationalen Erstkunden für die G700. Die Auslieferungen sollten im Jahr 2022 beginnen, aber ein langwieriger Zertifizierungsprozess durch die FAA hat die Lieferungen auf Eis gelegt.
Das Flaggschiff G700 von Gulfstream erhielt im März die FAA-Zertifizierung und Anfang dieses Monats die EASA-Validierung. Kurz darauf folgte die Genehmigung der Qatar General Civil Aviation Authority, so dass der Zweistrahler an QE ausgeliefert und von QE betrieben werden konnte.
Qatar Executive plant, bis zum Jahresende sieben G700 und alle 10 im Jahr 2025 in seiner Flotte zu haben. „Wir diskutieren jetzt mit unserem Partner darüber, die Lieferung der verbleibenden sechs abzuschließen und zu sehen, ob sie früher liefern können“, sagte Al-Meer.
Gulfstream ist dabei, die G700-Validierung durch zahlreiche andere nationale Luftfahrtbehörden, darunter China, Kanada und Großbritannien, zu beantragen, sagte Gulfstream-Präsident Mark Burns gegenüber AIN.
Al-Meer, der im November nach mehr als 10 Jahren als COO des Doha Hamad International Airport CEO der Qatar Airways Group wurde, beschrieb das technologisch fortschrittliche Flugzeug mit seiner leisen Kabine, der maßgeschneiderten Lederausstattung und der Hochgeschwindigkeitsleistung als „den Höhepunkt der Geschäftsluftfahrt“.
„Mit einer Reichweite von bis zu 7.750 Seemeilen und einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit werden diese G700 schnell Wirtschaftszentren und wichtige Ziele wie Doha-New York oder San Francisco-Tokio verbinden“, betonte Al-Meer.
Darüber hinaus erfülle die G700 die Nachhaltigkeitsziele der Gruppe, indem sie „eine hervorragende Umwelteffizienz [und] die Förderung einer nachhaltigen Geschäftsluftfahrt“ biete, sagte er. Bei den Fährflügen von den Gulfstream-Anlagen in Savannah, Georgia, nach Doha wurde eine Mischung aus nachhaltigem Flugkraftstoff (SAF) verwendet. Die Qatar Airways Group hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 10 % SAF zu verwenden.
QE nimmt bereits im Voraus Interessensbekundungen von Kunden entgegen, um die G700 zu chartern, sagte Al-Meer und fügte hinzu, dass die Nachfrage nach Qatar Executive Services „sehr hoch“ sei. Diese Nachfrage ist seit der Pandemie gestiegen und „kommt aus der ganzen Welt“, stellte er fest. QE betreibt eine schwimmende Flotte und die meisten seiner Flugzeuge sind außerhalb von Doha stationiert.
„Ich würde gerne so bescheiden wie möglich sein, aber ich weiß es nicht – vielleicht verstehen wir dieses hochrangige Geschäft besser als unsere Konkurrenten. Wir haben einen sehr treuen Kundenstamm aufgebaut“, sagte Al-Meer.
Die Fly-by-Wire-G700 sind eine Ergänzung der QE-Flotte, die aus 15 G650ER, zwei Bombardier Global 5000 und zwei Airbus ACJ319 besteht, und kein Ersatz dafür. „Die G650 sind immer noch neue Flugzeuge, und wir werden sie in den nächsten zwei bis drei Jahren weiter fliegen“, erklärte Al-Meer. „Vielleicht werden wir zu einem späteren Zeitpunkt in Betracht ziehen, die G650 entweder auf G800 oder vielleicht auf eine andere Bestellung von G700 aufzurüsten.“
