Der AeCS-Präsident verknüpft eigenartigerweise Waffenrecht mit Luftrecht. Sein Seitenblick kommt aus einer freisinnig-liberalen Partei-Schublade und ist mit Spekulationen reicht ausgeschmückt. Er hat im politisch neutralen Verein Aero-Club keinen Platz. Der Konjunktiv dominiert die Sätze. Das löchrige Schengen-Dublin-Abkommen muss herhalten, um der Schweiz ein weiteres EU-Diktat mit Brüsseler Bürokratie aufzuzwingen. Dabei geht es nicht um Eindämmung des Terrorismus, wie plakativ und immer wieder gebetsmühlenartig zelebriert wird.  Die Behauptung, die Annahme dieses Gesetzes sei nötig zur Bekämpfung von Terror oder zur Verhinderung von Missbrauch, ist lächerlich. Die islamistischen Terroranschläge, die die EU zur Legitimation ihrer Richtlinie vorschiebt, wurden allesamt mit illegal beschafften Waffen begangen. Und spätestens seit Nine-Eleven sind Flugzeuge auch Waffen. Die im Herbst vom AeCS-Zentralpräsidenten eingereichte Motion zur Befreiung des Luftverkehrs im Schengen-Binnenverkehr vom Zwang zur Benutzung von Zollflugplätzen ist zwar verdankenswert. Der Bundesrat sieht aber keinen Anlass, in diesem Bereich Anpassungen vorzunehmen. Für Matthias Jauslin ist dies eine „Baustelle mit Vereinfachungspotenzial, die wir in Zukunft anpacken sollten“. Die Zukunft ist jetzt, ohne Waffenrecht und bevor uns die EU noch das Fliegen verbietet. Wenn aber die EU ihre inkompetenten  Unverhältnismässigkeiten weiter ausdehnen will, gehen Schweizer Politiker auf die Knie. Besser wäre ein aviatischer Seitenblick statt ein parteipolitischer Seitensprung.

Felix Meier, Schönenberg

 

Aero Revue April 2019 / Seitenblick des Präsidenten, Seite 35